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13. Januar 2024
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Gedenkstein Eutin
 

Stadt und Kreis Neustettiner Treffen 2007 in Eutin

So wurden die Besucher des Neustettiner-Treffens zur 51. Jahrfeier der Patenschaft zwischen Eutin und Neustettin, durchgeführt vom 28. bis 30. September 2007 in den Schlossterrassen von Eutin, bei der Einfahrt nach Eutin begrüßt.

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Eins muss man den Neustettinern ja lassen: Sie sind treu! Ihr Heimatkreisausschuss (HKA) hatte nämlich in den letzten drei Jahren viel Präsenz von ihnen erwartet. Vor zwei Jahren das Heimattreffen in Eutin, dann das Pommerntreffen in Travemünde im Mai 2006 und im September des gleichen Jahres das große Treffen anlässlich der 50jährigen Patenschaft der Stadt Eutin und des Kreises Ostholstein zur Stadt und zum Kreis Neustettin und nun das Heimattreffen, zu dem wieder 180 Landsleute angereist waren. Es waren zwar etwas weniger Teilnehmer als im Vorjahr, was aber wegen des schlechten Wetters verständlich war.
 
Bereits am Freitag waren viele ehemalige Neustettinerinnen und Neustettiner angereist und trafen sich im schön gelegenen Heimatmuseum am Schlossplatz 1 sowie in der Gaststätte der Schlossterrassen.


Am Sonnabend begann das Programm bereits um 8.30 Uhr mit einer Totenehrung am Neustettiner Gedenkstein neben dem Heimatmuseum, an der etwa 30 Personen teilnahmen. Nach der Niederlegung eines Gestecks hielt Herr Hans Rieck, der Kultur und Pressereferent des HKA, eine Ansprache zum Gedenken an unsere Toten. Er erinnerte dabei an Persönlichkeiten, die dazu beigetragen haben, dass Neustettin als eine Perle Hinterpommerns galt sowie an solche, die sich nach der Vertreibung über Jahrzehnte hinweg für die Belange Neustettins, Pommerns und der Heimatvertriebenen eingesetzt haben, wie Ulrich Schreiber, langjähriger Vorsitzender des HKA Neustettin, und Heinz Jonas, der viel für die Aufarbeitung der Geschichte Neustettins geleistet hat.


Um 9 Uhr wurde der Saal der Schlossterrassen geöffnet, und die Neustettiner suchten die vorbereiteten Tische auf, um erste persönliche Gespräche zu fuhren und Kontakte zu knüpfen.
Um 10 Uhr begrüßte der Vorsitzende des HKA, Herr Dr. Siegfried Raddatz, die Teilnehmer und bat Herrn Rieck, seine Ansprache zur Totenehrung vor der Versammlung zu wiederholen.
 

(Anmerkung des webmasters:

Diese Rede kann im Wortlaut über die Seite "

Heimattreffen"

und weiter  zu "

Totengedenken beim Heimattreffen 2007 am 29.9.2007 in Eutin

"  nach gelesen werden).


 
Dr. Raddatz dankte Hans Rieck für seine Ausführungen, in denen er nicht nur das persönliche Leid unserer Landsleute gewürdigt, sondern diese Ereignisse in einen größeren geschichtlichen Rahmen gestellt habe. Er nahm sodann Bezug auf die Feier zur 50jährigen Patenschaft in Eutin im letzten Jahr und erklärte, dass wir jetzt wieder zum üblichen Zweijahresrhythmus zurückkehren.
 
Dr. Raddatz wies daraufhin, dass der HKA neu gewählt werden muss, weil seine Amtszeit endet. Er erläuterte das Tagesprogramm und gab seiner Freude darüber Ausdruck, dass unsere Einladung nach Szczecinek, unserer Heimatstadt Neustettin, drei Personen angenommen haben, der Bürgermeister Herr Jerzy Hardie-

Douglas, Frau Malgorzata Kuszmar und Herr Jaroslaw Pietrzyk, der zusammen mit Frau Kuszmar Neustettinerinnen und Neustettiner über ihre Erlebnisse kurz nach dem Herannahen der Roten Armee befragen möchte. - Leider habe Herr Hardie-Douglas absagen müssen, weil er erkrankt sei.
 
Danach erstattete Dr. Raddatz den Rechenschaftsbericht für die vergangene Amtszeit von 2003 bis 2007. Er erwähnte unsere Heimatzeitung Mein Neustettiner Land, die nach dem Rücktritt von Frau Brigitte Jonas von ihm allein redigiert werde. Die Broschüre erscheint zweimal jährlich, werde ausschließlich von Spenden finanziert und sei erfolgreich. Dr. Raddatz dankte allen Spenderinnen und Spendern und darüber hinaus allen Landsleuten, die ihm Beiträge und Fotos schickten. Die Adressenliste umfasse zur Zeit etwa 3600 Anschriften.

Im Berichtszeitraum 2003 bis 2007 habe der HKA zu drei Treffe in Eutin eingeladen: 2005, dann das Jubiläumstreffen 2006 mit der Herausgabe eines Jubiläumsheftes und das jetzige Treffen. Darüber hinaus fanden Treffen der Bärwalder, der Ratzebuhrer und viele Dorftreffen statt, an denen auch Vertreter des HKA teilnahmen.
 
Der HKA habe mit der Fa. Radmer-Reisen zwei Heimatfahrten nach Neustettin organisiert, die von ihm (2005) und Herrn Podewils (2007) begleitet wurden. Weitere Heimatreisen habe es von den Ratzebuhrem, den Tempelburgern und von vielen Dorfgruppen gegeben, z.B. von Grünewald, Sparsee und Stepen.
 

(Anmerkung des webmasters:

Die Reiseberichte können unter "

Reiseberichte

"  nach gelesen werden).


 
Seit 2005 sei der HKA Neustettin im Internet vertreten unter www.neustettin.de. Diese website, die von Herrn Jürgen Klemann betreut werde, umfasse jetzt 72 Seiten und werde gut besucht.
 
Wir streben gute Beziehungen mit den in unserer alten Heimat lebenden Polen auf der Grundlage der geschichtlichen Wahrheit an.
 
In einigen Orten wie Sparsee (Spore), Stepen (Stepien), Rackow (Rakowo) und jetzt ganz neu in Grünewald (Mieszalki) wurden im Zusammenwirken mit polnischen Partnern und Behörden Gedenksteine zu Ehren unserer Toten errichtet.
 
Vor einigen Monaten haben die Stadtverordneten von Szczecinek mit großer Mehrheit beschlossen, dass in den Parkanlagen am Streitzigsee ein Gedenkstein für die Toten in Neustettin aufgestellt werden darf. Wir seien gegenwärtig noch in der Planungsphase.
 
Dr. Raddatz wies auf den Neustettiner Kreisverband e.V. (NKV) hin, der Träger unseres Heimatmuseums in Eutin ist. Dieser Verein habe gegenwärtig 26 Mitglieder. Im Vorstand seien Frau Gudrun Wölk, Herr Hans- Jürgen Keun und er. Der Verein sei bestrebt, den Wert der Exponate des Museums zu steigern.
 
Der NKV verwalte noch etwa 500 Feldpostbriefe und -karten deutscher kriegsgefangener Soldaten aus den Jahren 1944 bis 1947. Anfragen dazu können an das Museum oder ihn gerichtet werden.
 
Unsere Patenstadt Eutin begehe in diesem Jahr das Jubiläum 750 Jahre Stadtrechte, zu dem wir alle herzlich gratulieren.
 
Abschließend dankte Dr. Raddatz allen Mitgliedern des Heimatkreisausschusses Neustettin für ihre Arbeit, aber auch allen übrigen Landsleuten sowie den Vertretern des Kreises Ostholstein und der Stadt Eutin, die uns bei unserer Arbeit unterstützt haben.


Überraschend erschien eine polnische Reisegruppe unter der Leitung von Bürgermeister Krzystof A. Sysko aus Grzmiaca/Gramenz, die vom Vorsitzenden eingeladen und von den Neustettinern beim Einzug stehend mit Beifall begrüßt wurde. Herr Sysko bedankte sich für die freundliche Begrüßung und wünschte der Veranstaltung einen guten Verlauf.

Das Wetter hatte sich gebessert, und die Mittagspause wurde von den Neustettinern zu Spaziergängen am Ufer des schönen Großen Eutiner Sees genutzt, während der neugewählte HKA zu seiner ersten Sitzung zusammentrat, um über die Arbeitsgebiete seiner Mitglieder zu entscheiden.


Um 15 Uhr erschienen die Ehrengäste, die von Dr. Raddatz herzlich begrüßt wurden. Er teilte mit, dass unser Ehrenmitglied, Herr Otto Below (93), sich zur Genesung in einer Reha-Klinik aufhalte Er wäre gerne bei uns gewesen und lasse alle herzlich grüßen.
 
Dr. Raddatz bedauerte es, dass der Bürgermeister der Stadt Szczecinek, Herr Jerzy Hardie-Douglas, wegen einer Erkrankung kurzfristig abgesagt hatte. Herr Hardie-Douglas habe sich im Stadtrat für die Errichtung eines Gedenksteines zu Ehren unserer Toten eingesetzt wozu wir ihm zu Dank verpflichtet seien.
 
Es folgten die Ansprachen von Kreispräsident Richard Henneberg und Bürgermeister Klaus-Dieter Schulz.
 
Herr Henneberg gratulierte den Mitgliedern des neuen HKA zur Wiederwahl und bekannte sich zur Patenschaft, die auch heute noch unverzichtbar sei und ihre Berechtigung habe wie zu der Zeit vor 51 Jahren, als der Verlust der Heimat noch sehr frisch war. Nach der Vertreibung sei eine große Zahl von Heimatvertriebenen aufgenommen und integriert worden, für die der Kreis Ostholstein eine zweite Heimat geworden sei und bleiben werde.


Bürgermeister Schulz erinnerte an das Treffen anlässlich des 50jährigen Bestehens der Patenschaft im vorigen Jahr, das er noch in guter Erinnerung habe.
 
Inzwischen habe Eutin ein weiteres Jubiläum feiern können, nämlich 750 Jahre Stadtrechte für Eutin, das unter dem Motto. Mit Tradition in die Zukunft gestanden habe.
 
Dies gelte auch für die Patenschaft zu den Heimatvertrieben der Stadt Neustettin, mit denen Eutin sich in fester Tradition verbunden fühle. Er wies auf das Begrüßungstransparent für die Gäste aus dem ehemaligen Neustettin hin und hieß auch die Gäste aus Szczecinek willkommen. In der heutigen Zeit sei es sinnvoll und wichtig miteinander zu sprechen und zu kommunizieren.
 
Wir müssen den jungen Leuten berichten und schriftlich hinterlassen, was wir erlebt haben und auf keinen Fall wieder erleben wollen. Darum habe er eine Bitte: &dbquo;Geben Sie den jungen Leuten eine Chance!"
 
Dr. Raddatz dankte den Herren Henneberg und Schulz für ihre Ausführungen und bat Herrn Jaroslaw Pietrzyk aus Szczecinek als Vertreter der jungen polnischen Generation, das Wort zu ergreifen.
 
 
Herr Pietrzyk erklärte, dass er aktiv in der historischen Gesellschaft, Prof.-Karl-Trümpel-Verein tätig sei, deren Inter- esse der Aufarbeitung der jüngeren Geschichte gelte und die das Jubiläum 700 Jahre Stadt Neustettin/Szczecinek vorbereite.
 
Das alte Neustettin sei sicher eine andere Welt als das heutige Szczecinek, was aber die Polen und die Deutschen verbinde, sei der gleiche Ort. Er würde sich freuen, wenn er mit Neustettinerinnen und Neustettinern über ihre Erlebnisse bei Ende des Krieges sprechen und darüber Aufzeichnungen machen könnte.
 
Als Gastgeschenk überreichte er Dr. Raddatz Bilder und Fotos von Neustettin, u.a. Reproduktionen von Gemälden des Neustettiner Malers Paul Stubbe. Die Ansprache von Herrn Pietrzyk wurde von Frau Lucyna Raddatz übersetzt.
 
Dr. Raddatz dankte Herrn Pietrzyk für seine Ausführungen und bekräftigte, dass unser Schicksal mit dem unserer polnischen Nachkommen verwoben ist. Er bitte daher, alles für zukünftige Generationen aufzuschreiben. Er biete unseren polnischen Partnern an, Gespräche über alles zu führen, Themen, die uns verbinden und andere, die uns vielleicht noch trennen. Vor uns stehe die 700-Jahr-Feier der Stadt im Jahre 2010, die 635 Jahre die deutschen Stadt Neustettin war und seit 65 Jahren die polnische Stadt Szczecinek ist. Zu einer gleichberechtigten Partnerschaft gibt es keine Alternative.


Anschließend dankte Dr. Raddatz allen, die mit uns verbunden sind, für die gute Zusammenarbeit, auch denen, die heute nicht dabei sein können, wie der Szczecineker Bürgermeister, Herr Hardie-Douglas, und Frau Malgorzata Kuszmar. Er dankte den Paten, die zu uns halten, der Kreis Ostholstein und die Stadt Eutin, und schloss mit den Worten: &dbquo;Wir werden weiterhin in Eutin tagen, und wir werden weiterhin in die Heimat fahren".
 
Die Veranstaltung endete mit dem gemeinsamen Singen des Pommernliedes und klang stimmungsvoll aus mit der Musik der Jugendgruppe Fissau und des Shanty-Chors aus Plön.


Am Sonntag nahmen viele ehemalige Neustettiner am evangelischen Gottesdienst in der Stadtkirche St.Michaelis mit Propst Wiechmann teil. Das Neustettiner Heimattreffen endete in den Schlossterrassen und im Heimatmuseum mit einem letzten Austausch von Gedanken und Erinnerungen.
 

Martin Podewils, Travemünde - früher Grünewald

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Hans Rieck bei der Ansprache zum Gedenken an unsere Toten.
Dr. Raddatz bei der Vorstellung des neuen Vorstandes und der Kassenprüfer.
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Bürgermeister Krysto A. Sysko aus Grzmiaca/Gramenz.
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Teilnehmer der Reisegruppe aus Grzmiaca/Gramenz.
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Kreispräsident Richard Henneberg.
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Bürgermeister Klaus-Dieter Schulz.
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Herr Jaroslaw Pietrzyk.
Orchester der Jugendgruppe Fissau.
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Shanty-Chor "Windjammer" aus Plön.
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Blick zur Bühne.
Blick in den Saal.
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Von Herrn Heinz Figura handgemalte Wappen der Städte Neustettin, Bärwalde, Ratzebuhr und Tempelburg.

Liebe Stadt und Kreis Neustettiner,
liebe Neustettin-Freunde!
Wir sagen
"Aufwiedersehen"
und freuen uns auf Euren Besuch beim nächsten Heimattreffen im Jahr 2009 in Eutin.