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Veranstaltungen des Heimatkreisausschusses Neustettin im Jahr 2008

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Brief im Dezember 2008 an die beiden Zeitungen in Neustettin mit der Bitte um Veröffentlichung.

Sehr geehrte Einwohner von Szczecinek (Neustettin)!


 
 
Mein Name ist Siegfried Raddatz. Ich vertrete seit 2002 die ehemaligen Kreis Neustettiner, die nach dem schrecklichen II. Weltkrieg die Heimat verlassen mußten.
 
Ich wurde am 31. August 1939 hier im Krankenhaus geboren, meine Eltern stammten aber aus zwei kleinen Dörfern, etwa 20 km südlich von hier.
 
Der Krieg hat die Menschen in Polen und in Deutschland hart getroffen. Polen hatte schon ab Herbst 1939 die Deutschen als Feind im Land, wir Deutsche erlebten dieses Schicksal umgekehrt erst ab Ende 1944.

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Brief im Dezember 2008 an die Lübecker Zeitung mit der Bitte um Veröffentlichung.

Auch in meiner Familie gibt es Tod, körperliche und seelische Verletzungen, Verzweiflung, Leid.
 
Im Ergebnis des Kriegs wurde Pommern polnisch, Neustettin wurde Szczecinek, Trocken- und Naßglienke wurden Glinki Suche und Glinki Mokre.
 
Es hat lange gedauert, bis beide Völker nach dem Krieg zusammen fanden. Uns alte Pommern hat es sehr geschmerzt, wenn wir während der Zeit der kommunistischen Diktatur hören mussten: Pommern war immer polnisch.
 
Im Jahr 2010 werden wir gemeinsam mit Ihnen an 700 Jahre Stadt erinnern und feiern, 635 Jahre als deutsches Neustettin und 65 Jahre als polnisches Szczecinek. Wir danken Ihrem Bürgermeister, Herrn Jerzy Hardie-Douglas, herzlich für die freundliche Einladung.
 
Es wird nicht mehr lange dauern, dann werden alle deutschen Menschen, die hier vor 1945 gelebt haben, tot sein. Ich hoffe, dass Sie Verständnis dafür haben, dass wir mit unserem Denkmal, das wir vor drei Monaten gemeinsam eingeweiht haben, erinnern wollen an unsere Toten, an die Menschen, die hier – oft seit Generationen – gelebt haben. Dass Sie uns hierzu die Möglichkeit gaben, ehrt Sie und wir danken Ihnen von Herzen.
 
Möge dieser Gedenkstein auch ein Kristallisationspunkt sein für Begegnungen zwischen polnischen und deutschen Menschen im gemeinsamen europäischen Haus.
 
Dabei darf die Vergangenheit nicht verschwiegen werden, aber Herz und Verstand sollten geleitet werden von einer gemeinsamen Zukunft - wir wollen eine gute Nachbarschaft anstreben!
 
Ich erinnere an Ihren ehemaligen Primas, Herrn Kardinal Stefan Wyszyński, der einst sagte: &dbquo;Wenn der Menschen Gedächtnis erlischt, fangen die Steine an zu sprechen.“ So wollen wir immer bei Ihnen sein.
 
Im Namen der heute noch lebenden Neustettiner aus der Stadt und dem Kreis wünsche ich Ihnen und Ihren Familien frohe und gesegnete Weihnachten und ein gutes, friedvolles Jahr 2009!
 
Ihr Siegfried Raddatz