Im Anschluß an die Feierstunde in der Aula wurde vor dem Schulgebäude die Einweihung des Gedenksteines vorgenommen. Der Stein hat seinen Standort am seeseitigen Schulhofgelände.
Trotz des winterlichen Wetters - es fielen zarte Schneeflocken - fand sich eine erfreuliche Anzahl Zuschauer ein.
Zur Enthüllungszeremonie war der Stein mit den Fahnen Polens, Deutschlands und Europas verhüllt. Dieses Fahnenensemble symbolisiert die Nachbarschaft Deutschlands und Polens unter dem Dach Europas.
In der Rede zur Steineinweihung ging ich kurz auf die Entstehungsgeschichte dieser Schule ein, die mit ihrem Bekanntheitsgrad wesentlich zur Stadtentwicklung beitrug. Auch sprach ich über die heute schwer nachzuvollziehende Bindung der ehemaligen Schüler an ihre Schule und ihre Heimat.
Die Ursache hierfür könnte in den drei Schülervereinen mit ihren Traditionen und dem damaligen Zeitgeist zu finden sein. Es war eine Welt ohne Handys, Internet und die Möglichkeit zu Skypen!
Die Schule war der zentrale Ort, um sich zu treffen und den Zusammenhalt zu pflegen. Die Schülervereine, die sich intensiv mit Literatur, Musik und Sport beschäftigten, übernahmen studentische Bräuche, wie das Tragen von Mützen und Bändern, das Abhalten von Kommersen und das Feiern von Stiftungsfesten.
Auch später als "Alte Herren" hielten sie engen Kontakt untereinander und unterstützten den aktiven Schulbetrieb mit Geld- und Sachspenden im Sinne des heutigen Sponsorings.
Von einer Schülergeneration auf die nachfolgende wurde dieses Gedankengut, die enge Bindung an die Schule, sowie die Fürsorge für die Schule weitergegeben.
Auch ist der Stein ein Gedenken an eine Vielzahl von Pädagogen sowie Generationen von Schülerinnen und Schülern.
Herrn Direktor Kania und dem Lehrerkollegium des Fürstin-Elisabeth-Lyzeums sowie den städtischen Behörden dankte ich für die gute Zusammenarbeit und dass sie unserer Bitte entsprochen haben, diesen Stein auf dem Schulgelände aufstellen zu dürfen.
Meine Rede schloss ich mit den Worten, dass dieser Gedenkstein ein Abschiedsgruß der Ehemaligen ist. Aus Altersgründen wird sich im Jahr 2014 die Schülervereinigung auflösen und ihr kulturelles Erbe und Vermächtnis an das Fürstin-Elisabeth-Lyzeum und die Stadt Szczecinek weitergegeben.
Nach dem offiziellen Teil dieser Veranstaltung konnte eine kleine Ausstellung zum Jubiläum besichtigt werden, geladene Gäste wurden in einen zu einer Cafeteria umgebauten Klassenraum gebeten. Schülerinnen und Schüler bewirteten die Gäste mit Kaffee und Kuchen, wobei sie sich mit den deutschen Gästen auf Deutsch unterhielten.
Bei angeregten Gesprächen, in angenehmer freundschaftlicher Atmosphäre klang diese Feierstunde langsam aus.
Gesine Reinstrom