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Neustettin

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2. Heimatreise des Heimatkreisausschusses nach Neustettin.


Reisezeit: vom 21. bis 25. Mai 2005
von Willi Dehn.

Auch in diesem Jahr hatte der Vorsitzende des HKA Neustettin, Herr Dr. Siegfried Raddatz, wieder eine Reise nach Neustettin organisiert. 54 Reisegäste aus den verschiedenen Landesteilen Deutschlands hatten sich für die Fahrt gemeldet.
 
Am 21. Mai 2005 war es dann soweit. Um 6 Uhr startete der Bus am ZOB in Hamburg, und über Hannover und Berlin ging es zum Grenzübergang Pomellen. Hinter der Grenze machte unser Fahrer einen kurzen Halt, um den Fahrgästen die Gelegenheit zu geben, Euros in Zloty umzutauschen.
 
Bei der Einreise in den Kreis Neusttetin, kurz vor Heinrichsdorf, stimmte Dr. Raddatz uns mit Informationen und Geschichten auf unsere Heimat ein. Nach einem Schlenker durch Groß Born fuhren wir nach Krangen, Gellen, Gellin und Hütten durch die Bahnunterführung bei Marienthron und erreichten unser Ziel, das schöne Neustettin.
 
Es erfolgte die Zimmerverteilung in den Hotels Pojezierze, Zolty Dom und Resiedence, und dann konnte wie geplant das Abendessen um 19 Uhr im Hotel Resiedence eingenommen werden. Anschließend gab es viele gute Kennenlern-Gespräche.
 
Der Sonntag (22. Mai) stand zur freien Verfügung. Viele von uns nutzten den Tag zu einer Fahrt mit einem Taxi in ihren Heimatort, einige besuchten auch den evangelischen Gottesdienst in der Gertrudenkapelle in Neustettin, gehalten von Herrn Pfarrer Bunde aus Usedom, einem ehemaligen Neustettiner.
 
Der Wettergott schickte uns an diesem Tag auch etwas Regen, aber das tat den Ausflügen und den guten Begegnungen keinen Abbruch. Abends sprudelten die Tageserlebnisse nur so heraus, und immer wieder wurde berichtet, mit welch großer Herzlichkeit man von den polnischen Bürgern empfangen wurde.
 
Am Montag (23.Mai) fuhren wir durch das schöne Frühlings-Pommern über Rummelsburg nach Stolp. Hier hatten wir eine Stunde Zeit, und jeder konnte die Stadt auf eigene Faust erkunden. Ein Mitreisender sah nach 60 Jahren zum ersten Mal wieder sein Elternhaus in der Innenstadt. Ein großes Erlebnis für ihn. Bei der Suche stand uns wie so oft Ursel Solka von der deutschen Minderheit in Neustettin zur Seite, die so freundlich war, uns zu begleiten.
 
Die nächste Station war Stolpmünde. Bei herrlichem Sonnenschein bummelten wir auf der Promenade entlang, kehrten wohl auch zu einem leckeren Fischessen ein, und einige liefen barfuß am hellen, feinsandigen Strand entlang. Welche Wonne!
 
Auf der Rückfahrt wurde es immer dunkler, je mehr wir uns Neustettin näherten. Als wir unsere Hotels erreichten, stellten wir fest, daß gerade vorher ein kräftiges Gewitter niedergegangen war und z.B. große Teile der Anlagen am Streitzigsee überschwemmt hatte.
 
Der Vormittag des Dienstags (24. Mai) stand wieder zur freien Verfügung. Man packte die Koffer, kaufte noch die eine oder andere Kleinigkeit für die Lieben daheim und schlenderte am See entlang oder durch die lebendige Stadt. Man nahm schon Abschied.
 
Um 14 Uhr trafen wir uns am alten Nikolaiturm, wo wir vom Direktor des Regionalmuseums, das in diesem Turm beherbergt ist, herzlich begrüßt wurden. Magister Jerzy Dudz stellte uns seine Stellvertreterin und zwei junge Deutsch-Lehrerinnen des benachbarten Lyzeums vor. Sie brachten einen ganzen Schwung Schülerinnen und Schüler mit, die ihre Deutschkenntnisse in Gesprächen mit uns unter Beweis stellen sollten.
 
In zwei Gruppen aufgeteilt, besuchten wir das Museum, das Rathaus, das ehemalige Landratsamt, das Schloß von außen und die frühere, berühmte Fürstin-Hedwig-Schule. Voller Stolz zeigte uns Herr Dudz seine Sammlung mit sehr schönen Stichen aus der Duncker-Sammlung (z.B. das Herrenhaus Heinrichsdorf) und mit alten Postkarten von Neustettin (beispielsweise). Gerne nahmen wir ihm ab, daß er dringend größere Räume braucht, und stolz war er berichten zu können, daß ihm schon ein Haus zugesichert worden ist, das bald renoviert werden soll.
 
Im Rathaus erklärte uns seine Kustodin die Geschichte des Hauses und erläuterte die einprägsamen Motive der Glasfenster. Ein Höhepunkt war das ehemalige Landratsamt. Dort ist heute die Musikschule untergebracht. In der Aula bewunderten wir die schönen Glasfenster mit den Wappen Neustettins und der Kreisstädte Bärwalde, Ratzebuhr und Tempelburg. Noch mehr aber bewunderten wir  ein junges Mädchen, das auf einem Klavier mit viel Verve eine Liszt-Sonate anspielte. Beim ersten schrägen Ton sprang sie auf, lachte uns herzerfrischend an und bat uns, ihr für die Prüfung in zwei Wochen die Daumen zu drücken. Das versprachen wir einhellig.
 
Herr Dudz führte uns dann an den Streitzigsee zum Schloß. Es ist zum Teil in privater Hand, zur Zeit wird es gewerblich genutzt. Er berichtete uns die Baugeschichte und entließ uns mit vielen Fragen nach der weiteren Zukunft dieses historischen Gebäudes.
 
Frau Direktorin Roman begrüßte uns in der frisch renovierten Aula ihres auch heute wieder über die Stadt hinaus geschätzten Liceums. Sie nannte einige Eckpunkte aus der großen Geschichte dieser Schule. Dr. Raddatz dankte sie mit guten Informationsbroschüren und mehreren CDs. Er versucht, in Deutschland eine Schule zu finden, die mit ihrem Liceum einen Schüleraustausch pflegt.
 
Beim gemeinsamen Abschluß bei Kawa, Herbata und Keksen im Café Kwak verabschiedete sich Herr Dudz mit seinen Helferinnen und Helfern und überreichte Dr. Raddatz u.a einen sehr schönen Bildband über Polen.
 
Danach war Eile geboten, denn um 17 Uhr begann in der Nikolaikirche ein evangelischer Gottesdienst, den der für Neustettin zuständige Pfarrer aus Köslin, Herr Janusz Staszczak, hielt. Nach und nach kamen polnische Gemeindemitglieder zu uns und setzten sich neben uns, und beim gemeinsamen Lied ‚In deiner Obhut, himmlischer Vater’ sangen sie in polnischer, wir in deutscher Sprache. Bevor wir hinausgingen, sangen wir unser schönes Pommernlied. Für viele war das der bewegendste Moment der ganzen Reise; bei einem mächtigen Orgelnachspiel über die Melodie des Pommernliedes verließen wir die Nikolaikirche.
 
Die Rückfahrt am Mittwoch (25. Mai) nahm den gleichen Weg wie bei der Hinfahrt, leider mit einem großen Stau hinter Hannover, der die Ankunft in Hamburg sehr verzögerte.
 
Es war eine schöne und gut organisierte Reise, von der ein jeder von uns viele Erinnerungen behalten wird. Vielleicht sehen wir uns wieder bei einer Reise im Jahr 2007.
 

                                                                          Willi Dehn